Marketenderin und Badmagd Sigridur


Als Marketenderin immer dabei wenn es ans Plündern geht.

Sollte das eine oder andere Opfer noch leben, wird das schnell geändert. Aber auch beim Richten des Badezubers macht sie ganze Arbeit.

Da bleibt kein Landsknecht trocken!



Glaubt man den Reden der Alten waren in jener stürmischen, bitterkalten  Winternacht im Monat Hornung  teuflische Mächte am Werk, als ein winziges Mädchen mit feuerroten Haaren, geboren wurde. Man rief sogleich den Pfarrer herbei damit das Kind so schnell als möglich getauft werde. Um weiteren Ungemach abzuwenden erhielt es den altnordischen Namen Sigridur, „die Siegesreiterin“.

Sie wuchs recht wild und furchtlos auf einem Bauernhof in der Gemarkung Hemingisbach  an der Bergstraße am Rande des Odenwaldes auf.

Als sie  ins heiratsfähige  Alter kam und die Eltern einen Ehemann für ihre Tochter bestimmten, lief sie von zu Hause weg und verdingte sich als Schankmaid und Badmagd ihren Lebensunterhalt.

Schnell bemerkte Sigridur, schmeichelt man dem angetrunkenen Mannsvolk und schmiert  ihm Honig um den Bart, so wandern die Taler aus der Geldkatze flugs ins Mieder.  Dem „frommen und ehrlichen“ Schankwirt blieb das jedoch nicht verborgen, alsdrum jagte er sie von dannen.

Just zu dieser Zeit zog Bero, der Sohn des Schankwirtes, es vor, die Gegend am Rande des Odenwaldes zu verlassen und so schloß sie sich ihm an.

Die beiden verbanden sich in einer  Winkelehe ohne kirchlichen Segen und zogen gemeinsam viele Jahre von Weiler zu Weiler, von Burg zu Burg .

Eines Abends im letzten Monat des Jahres, dem Christmond, trafen sie auf den Sudler der Üsenberger Landsknechte. Man hockte am Feuer zusammen, trank, redete und  schloß einen Pakt für die Zukunft. Welcher besagt, das Bero als freier Söldner und Sigridur als Badmagd und Marketenderin mit den Landsknechten ziehen.